"Es ist, als fielen jeden Augenblick mehr Lasten von mir ab, als wären alle Grenzen für mich aufgehoben, die heutzutage die Menschen und Völker trennen. In manchen Augenblicken kommt es mir vor, als wäre das Leben für mich durchsichtig geworden, und auch die Herzen der Menschen, ich schaue und schaue und begreife immer mehr, und ich werde innerlich immer friedvoller, in mir ist ein Vertrauen auf Gott, das mich zunächst durch sein rasches Wachstum fast ängstigte, das mir nun aber immer mehr zu eigen wird. Und jetzt an die Arbeit."
Die Tagebücher der niederländischen Jüdin Etty Hillesum (1914-1943) sind das bewegende Dokument der hellsichtigen und leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit einem bis zuletzt intensiv gelebten und bejahten Leben. Als Zeitzeugin dokumentiert sie die Verfolgung der Juden. Als Frau reflektiert sie ihre Liebesbeziehungen zu verschiedenen Männern. Als Gottsucherin, Mystikerin und Friedenstifterin bleibt sie unbeirrt auf ihrem Weg und den Menschen verbunden, deren Schicksal sie teilt.
In Kooperation: kfd St. Agnes